INPP ist die Abkürzung für Institute for Neuro-Physiological Psychology. Im Jahre 1975 wurde dieses Institut von Peter Blythe in Chester (GB) gegründet und wird heute von seiner Frau Sally Goddard Blythe weitergeführt.
Ich habe die weiterbildung Neurophysiologischen Entwicklungsförderung NDT/INPP® abgeschlossen und arbeite seit 2005 mit diesem Ansatz. Allerdings gab es einen Bruch zwischen INPP und der Deutschen Gesellschaft für Neurophysiologische Entwicklungsförderung e.V. (DGNE):
INPP Deutschland nennt ihre Methode seit 2014 nun Neuromotorische Entwicklungsförderung.
Die DGNE, in der viele der erfahrenen Therapeuten organisiert sind, konnten diese Entwicklung nicht mittragen. Mit hohen Standards wird die Neurophysiologische Entwicklungsförderung von der DGNE nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen weiterentwickelt und angepasst.
Der Ansatz der Neurophysiologischen Entwicklungsförderung NE setzt an frühkindlichen Bewegungsmustern an, die die Grundlage für eine gesunde Weiterentwicklung ist.
Häufig wird Kindern geholfen, die Symptome von ADHS, ADS, LRS (Leserechtschreibschwäche), Ängsten, Aggressivität, motorischen Schwierigkeiten oder geringer Frustrationstoleranz zeigen. Aber Auch Erwachsene profitieren von diesem Ansatz.
^ nach oben
Bewegung ist die Grundlage von Entwicklung im frühkindlichen Stadium. Mit Hilfe der Bewegung und der Verarbeitung taktiler, visueller, verstibulärer (das Gleichgewicht betreffender) und auditiver Reize entwickelt sich das Gehirn weiter. Es benötigt also Stimulation, um zu reifen. Der Zusammenhang von Lernschwierigkeiten und motorischen Schwierigkeiten oder Wahrnehmungsproblemen ist mittlerweile hinreichend bekannt.
Das bedeutet, das die frühkindlichen Bewegungen eine wichtige Grundlage für die späteren motorischen und kognitiven Fähigkeiten bilden. Diese Basis muss erst geschaffen werden, um die weitere Entwicklung ungehindert durchlaufen zu können. Dies geschieht z. B. durch die neurophysiologische Nachreifung mit Hilfe der Neurophysiologischen Bewegungsübungen.
^ nach oben
Mit den Bewegungsübungen werden die Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Bereichen des Gehirns verbessert, so dass die Informationsverarbeitung zügiger und zuverlässiger ablaufenkann.
Dies geschieht dadurch, dass Bewegungen, die in der Entwicklung des Kindes nicht oder nicht ausreichend ausgeführt wurden, nun langsam und stilisiert nachgeholt werden. Dabei werden Nervenverbindungen auf- bzw. ausgebaut.
Eine Gehirnreifung benötigt Zeit und genügend Impulse. Die regelmäßige, exakte und langsame Bewegung ist für diese Reifung unabdingbar.
Natürlich gibt es Ausnahmen, wie z.B. Krankheiten oder ein Geburtstag.
Doch sollten Sie bedenken: nur durch regelmäßige Ausführung der Bewegung können sich Veränderungen und Erfolge einstellen.
Mit neurologischer Unreife verbundene Probleme sind nicht auf die Kindheit begrenzt. Werden Kinder größer, verändert und entwickelt sich das Nervensystem weiterhin. Wenn jedoch Probleme mit unreifen Reflexen und vestibulären Defiziten (Gleichgewicht) verbunden sind, bestehen sie auch im Erwachsenenalter fort. Sie können teilweise kompensiert werden. Mitunter verstärken sie sich jedoch.
Da das Gehirn lebenslang in der Lage ist, neue Verbindungen aufzubauen, kann auch bei Erwachsenen an diesen Schwierigkeiten mit Erfolg gearbeitet werden.
Sehr häufig kommen Kinder mit der Diagnose ADHS zu mir.
Wichtiger als die Diagnose ist doch die Frage, wie sich die Probleme im Alltag und in der Schule äußern und wie man dem Kind und damit der Familie helfen kann.
Symptome wie
- situationsunangemessene Reaktionen
- Aggressionen
- niedrige Stresstoleranz
- Kritikunfähigkeit
- große Bewegungsunruhe
- mangelnde Ausdauer und Konzentration
- Arbeitsverweigerung
- Schlafschwierigkeiten
- und nicht selten Hypersensiblität in unterschiedlichen Bereichen
sind häufige Folgen von neurophysiologischen Entwicklungsproblemen.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, nach den neurophysiologischen Ursachen zu schauen und diesen zu begegnen anstatt die Symptome zu behandeln.
^ nach oben
Unkontrollierte Wutausbrüche, oft schon bei nichtigen Gründen, sind ein häufiges Symptom von Kindern - aber auch von Erwachsenen -, deren neurophysiologsiche Entwicklung beeinträchtigt ist, die NE-Therapie ist ein hilfreicher Ansatz zur Unterstützung.
Für die Betroffenen selbst ist dieses Verhalten oft selbst belastend, auch wenn sie es nicht immer zugeben können. Sie leiden daran, dass sie sich selbst „nicht im Griff haben“. Oft tut es ihnen hinterher leid, dass sie so und nicht anders reagiert haben.
Mit der Neurophysiologischen Entwicklungsförderung DGNE® gibt es einen Ansatz, der an den Ursachen ansetzt, nicht nur an den Symptomen. Der Erfolg, den die Kinder mit ihren Eltern oder auch die betroffenen Erwachsenen durch die Durchführung des täglichen Übungsprogramms erzielen können, kommt oft leise und schleichend. Wutanfälle sind dann seltener zu beobachten oder gehen schneller vorüber. Manchmal scheint es aber so, dass plötzlich der Knoten platzt und Besserungen deutlich zu sehen sind.
Auch wenn alle beteiligten Strukturen organisch gesund sind, kann das Hören dadurch erschwert sein, dass die zentrale Hörverarbeitung nicht optimal funktioniert. Es kann sein, dass insgesamt zu leise gehört wird oder dass einzelne Tonhöhen unterschiedlich stark gehört werden. Dann werden Begriffe anders wahrgenommen, als sie sich tatsächlich anhören. So werden z.B. bedeutungsvolle Informationen aus Stör- bzw. Umgebungsgeräuschen nur schwer herausgehört, ein Sprecher aus einer Gruppe oder auch die Stimme des Lehrers nur ungenügend wahrgenommen oder der Sinn von Wörtern nicht verstanden, wenn ähnlich klingende Laute wie z.B. „t“ und „k“ vom Hörer nicht unterschieden werden können.
Eine weitere Voraussetzung für eine optimale Hörverarbeitung ist die Zusammenarbeit beider Gehirnhälften (Lateralität). Liegt eine ungenügende Zusammenarbeit beider Gehirnhälften vor, ist kein dominantes Ohr ausgeprägt oder wechselt in der Lateralität hin und her. Gehörtes wird dann verzögert oder nicht in der richtigen Reihenfolge wahrgenommen.
Dieses Verarbeitungsproblem soll mit dem Hörtraining verbessert werden.
mehr
Bei manchen Menschen besteht trotz einer normalen oder annähernd normalen Hörschwelle eine stark gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber lautem Schall. Die zentrale Verarbeitung des Hörens ist gestört. Oft werden nur einige Frequenzen übersensibel wahrgenommen, andere Frequenzen dagegen untersensibel. Man spricht von Hyperakusis
Eine solche Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen kann zu erhöhtem Blutdruck, Nervosität, einem schnelleren Herzschlag (Tachykardie) und vielen weiteren Symptomen führen.
Ein Ausgleich der zentralen Hörverarbeitung durch das Hörtraining kann in vielen Fällen helfen, die Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen zu vermindern oder zum Abklingen zu bringen.
Wenn ein Mensch nicht optimal hört oder Gehörtes nicht richtig verarbeitet, kann er nicht gut wahrnehmen, was sein Gegenüber sagt. Es ist dem Betroffen auch nicht möglich zu kontrollieren, ob das, was er selbst gesagt hat, sich korrekt anhört.
Dies hat Auswirkungen auf die Lautbildung und die Aussprache.
Beides kann beeinträchtigt sein, wenn die Hörverarbeitung nicht ausgewogen funktioniert.
So werden Laute gar nicht gesprochen bzw. durch andere vorhandene Laute ersetzt, z.B. wird „Sule“ statt „Schule“ gesprochen. Wenn Worte nicht richtig abgespeichert werden können, wird das korrekte Benennen von Dingen erschwert.
Das BENAUDIRA Hörtraining bietet hier eine Möglichkeit, das Hören, die Hörverarbeitung und somit auch das Verstehen und Wiedergeben von Sprache zu verbessern.
Bei sämtlichen Sprachstörungen können auch andere Ursachen, wie z.B. Einschränkungen in der Mundmotorik (für korrekte Sprechbewegungen) vorhanden sein. Diese können nicht direkt mit dem Hörtraining behandelt werden.
Oft wirken jedoch mehrere Faktoren bei der Entstehung von Problemen mit dem Sprechen zusammen. Wenn es gelingt, mit dem Hörtraining die zentrale Hörverarbeitung auszugleichen und positiv auf das Zusammenspiel beider Gehirnhälften einzuwirken, wird eine gute Grundlage für ein flüssiges Sprechen geschaffen.
Wenn der Tinnitus nicht muskulär oder durch z. B. Verengungen der Blutgefäße bedingt ist, kann in der Regel ärztlicherseits keine Erkrankung festgestellt werden, die den Tinnitus begründen würde.
Folglich muss der Grund des Tones, den die Betroffenen hören, anders entstehen, nämlich im Gehirn desjenigen, der den Ton hört. Hier setzt das Benaudira-Hörtraining an.
^ nach oben